Erstes Stiefingtaler Klimaforum

07.05.2021

Blackout, klimafittes Bauen und Strom aus Photovoltaik-Anlagen waren die Themen beim ersten Stiefingtaler Klimaforum.

Stiefingtal. Die Bürgermeister der KLAR! – der Klimawandel Anpassungsmodellregion – und der KEM – der Klimaund Energieregion - Stie????ngtal eröffneten persönlich das erste Stiefingtaler Klimaforum am Freitag, 7. Mai 2021. Aufgrund der strengen Corona-Sicherheitsmaßnahmen war die Teilnehmerzahl beschränkt. Alle Interessierten, welche diesmal keinen Platz hatten, sind herzlich zu den nächsten Stiefingtaler Klimaforen eingeladen: im Oktober 2021 in Empersdorf und im März 2022 in Heiligenkreuz am Waasen.

Blackout. Kein Grund zu übertriebener Angst. Aber viele Gründe für gute Vorbereitung.
Stellen sie sich vor, es ist alles dunkel. Aber nicht nur das Licht geht aus. Der Kühlschrank summt nicht mehr. Das Radio hört auf zu spielen. Die Heizung funktioniert nicht mehr. Handy und Festnetztelefon sind stumm. Züge bleiben stehen und Aufzüge stecken fest. Und das für Stunden, im absoluten Krisenfall für Tage. Undenkbar? Nein – leider nicht.

Ein „Blackout“ – ein großflächiger, totaler Stromausfall kann jederzeit auch bei uns passieren. Soweit die schlechte Nachricht. Die gute ist: Wenn Alle Bürgerinnen und Bürger einen kleinen Beitrag leisten, wie z.B. eine Woche autark leben zu können, ohne einkaufen zu müssen, wäre Österreich für den Ernstfall gerüstet. Zu Hause haben sollte man zu zumindest für eine Woche: Vorrat von Lebensmitteln und 2 Liter Wasser pro Person und Tag.

Heribert Uhl vom Zivilschutzverband Steiermark: „Unser Motto lautet: Vorbeugen, damit nichts passiert – vorbereitet
sein, sollte etwas passieren.“

Klimafittes Bauen im Stiefingtal
Architekt Hans Oster stellte den Werdegang des Leitfadens für Bauaufgaben im Stiefingtal vor: „Der gegenständliche Leitfaden soll den interessierten Bauherrn/Bauträger und allen Bauschaffenden als Unterstützung zur Umsetzung ihrer Bauvorhaben in der Region Stiefingtal dienen. Das betrifft die Gemeinden Allerheiligen bei Wildon, Empersdorf, Heiligenkreuz am Waasen, Pirching am Traubenberg, Ragnitz und Sankt Georgen an der Stiefing“.

Mit dem Schlagwort „Klimafittes Bauen“ ist die Herausforderung gemeint, zum einen den von der EU vorgegebenen Klimaschutzzielen zu entsprechen, weiters den spezifischen, regionalen Anforderungen gerecht zu werden, sowie die notwendigen Anpassungen an den aktuell stattfindenden Klimawandel in der beabsichtigten Bauaufgabe umzusetzen.

Inhaltlich nimmt der Leitfaden Bezug auf in der Region Stiefingtal stattfindende Bauvorhaben und die regionalen Voraussetzungen und Bedingungen, wobei sich dabei getroffene Ansätze zwar nicht eins zu eins auf andere Regionen der Steiermark bzw. Österreichs anwenden lassen, jedoch die Vorgangsweise bzw. Herangehensweise an ein regionales Bauvorhaben durchaus beispielhaft für andere Regionen sein kann.

Photovoltaikanlagen
Paul Kiendler erläuterte die Grundlagen zu PV-Anlagen und gab einen Ausblick in die nähere Zukunft. Das Ziel der Gesetzgebung ist eine Energieversorgung zu 100% aus erneuerbaren Energieträgern bis zum Jahr 2030. Das bedeutet, dass sich die Anzahl von PV-Anlagen in den nächsten 10 Jahren verzehnfachen müssen.

Die Voraussetzungen zur Errichtung einer PV-Anlage am Dach sind unterschiedlich. Ausschlaggebend sind Gebäudeausrichtung, Dachneigung, Dachaufbau und Platzbedarf. Die Montageart wird an den Untergrund angepasst. Fachfirmen errichten die Anlage und unterstützen bei der Abklärung mit dem Netzbetreiber. Die installierte Leistung hängt vom Zweck der Anlage ab. Volleinspeiser liefern den vollen Ertrag in das Stromnetz.

Privathaushalte sind meistens Überschusseinspeiser. Diese liefern nur den Strom, den sie nicht nützen können, ans Netz ab. Der Strom, den man aus der eigenen Anlage verbraucht, senkt die Stromkosten an den Stromlieferanten. Eine Verbrauchsoptimierung erhöht den Anteil des selbst verbrauchten Stroms. Eine gute Lösung stellt die Abstimmung der Betriebszeiten der Stromverbraucher im Haushalt dar. So sollen z.B. Waschmaschine, Geschirrspüler, Ladung des E-Autos an sonnigen Tagen, während des Tages erfolgen. Dies ist aber oft nicht mit dem Beruf vereinbar. Ein Stromspeicher kann hier den Eigenverbrauch zusätzlich erhöhen. Man kann den am Tag erzeugten Stromabends und in der Nacht nutzen. Dadurch steigert sich der Vorteil des Anlagenbesitzers.