Allerheiligen Altar und Kirche eingeweiht

550 Jahre Pfarrkirche Allerheiligen

Am Allerheiligen-Tag wurde nach 5monatiger Renovierung eine Festmesse in der "neuen" Pfarrkirche gefeiert. Generalvikar Dr. Erich Linhardt segnete den neuen Altar und die modern renovierte Pfarrkirche.

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Altarweihe in der Pfarrkirche Allerheiligen bei Wildon am Fest Allerheiligen
Bericht von Dechant Mag. Alois Stumpf

Vor 550 Jahren wurde die Kirche von Allerheiligen bei Wildon zur Pfarrkirche ernannt, der schöne gotische Taufstein trägt dazu die Jahreszahl 1466. Anlässlich dieses Jubiläums hat der Pfarrgemeinderat der Pfarre Allerheiligen bei Wildon beschlossen, die Pfarrkirche zu renovieren. Bei dieser Generalsanierung wurde geplant, die Pfarrkirche innen und auch außen schön herzurichten, so dass sie wieder für Generationen von Familien eine schöne religiöse Stätte des Gebets, aber auch ein Zentrum für die vielfältigen kulturellen Aktivitäten der Gemeinde Allerheiligen und der vielen Vereine sein kann.

So wurde im Rahmen der Außenrenovierung das Turmblech ausgebessert und neu gestrichen, auch das Kirchturmkreuz wurde neu vergoldet. Die gesamte zum Teil bereits stark abbröckelnde alte Außenfarbe wurde entfernt und der Kirche ein sehr erhabenes und würdiges Aussehen durch die äußere Farbgestaltung gegeben. Die großen Bäume auf der Turmseite der Kirche, die das Mauerwerk durch Beschattung sehr belastet hatten, wurden entfernt und eine Öffnung im Pfarrgartenbereich zum Spazierengehen um die Kirche herum geschaffen. Mit der Außenanlage um die Kirche herum wurde gewartet, weil sie im nächsten Jahr harmonisch mit der Platzgestaltung der Gemeinde gemeinsam geplant wird.

Der ebene und barrierefreie Zugang in die Pfarrkirche über den Haupteingang bereitet vielen Menschen große Freude! Zusätzlich kann die Kirche auch über die Turmkammer durch die große ehrwürdige eisenbeschlagene Tür betreten werden. In der Turmkammer selber wurde ein neuer Beichtstuhl eingebaut und auch der Kerzenopferstand aufgestellt. 

Im Altarraum der Kirche wurden die vielen Stufen auf eine einzige Stufe im gesamten Altarraum verringert. Dadurch ist dieser Bereich jetzt wesentlich größer, und das Feiern mit Kindern oder mit dem Familienchor wird erleichtert. Auch für kulturelle Veranstaltungen in der Pfarrkirche gibt es jetzt wesentlich mehr Platz im Altarraum. Der Altar als Ort der Eucharistiefeier und der Ambo als Ort des Wortes Gottes wurden neu geschaffen – mit dem gleichen Sandstein, von dem auch der Taufstein aus dem Jahr 1466 stammt. Die schlichten neuen Bänke sind modern gestaltet, dem Gesamtraum der Kirche angepasst und bieten hervorragende Sitzmöglichkeiten! Die vorderen drei Bankreihen sind sogar verstellbar! Die zusätzliche Beleuchtung und die neue Lautsprecheranlage werden die Gottesdienste und auch die Veranstaltungen in der Pfarrkirche bereichern! 

Die gotische Seitenkapelle rechts ist mit dem Taufstein ein besonders schöner Ort der Taufe. In dieser gotischen Kapelle ist auch ein besonderer „Schatz“ freigelegt worden, eine alte Fresko-Malerei in Schlämmtechnik auf Kalkputz. Sie zeigt die Kreuzigung Jesu, verbunden mit einer großen Anzahl von Menschen, die im Gewand des späten Mittelalters unter dem Kreuz stehen. Diese Malerei ist wahrhaft ein Juwel für unsere gesamte Pfarrkirche und etwas ganz besonderes für die gesamte Südsteiermark! 

Die komplette Generalrenovierung der Pfarrkirche kostete über 400.000 Euro, wovon ein Drittel die Diözese Graz-Seckau übernimmt und ein weiteres Drittel die Gemeinde Allerheiligen. Die Generalrenovierung begleitete Herr DI Josef Niederl vom Bauamt des Bischöflichen Ordinariats, Frau DI Ulrike Wallnöfer als Architektin und Herr Dr. Robert Walle vom Bundesdenkmalamt. Der Altar und der Ambo wurden vom Grazer Künstler Gernot Seier mit  Symbolen der Freude und Gemeinschaft gestaltet. Herzlichen Dank allen ausführenden Firmen, der Unterstützung der Gemeinde Allerheiligen mit Bürgermeister Michael Fuchs-Wurzinger, dem Pfarrgemeinderat und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und besonders der Pfarrbevölkerung für die finanzielle Unterstützung.

Für viele Jahrzehnte wurde durch diese Gesamtrenovierung ein großartiges Werk geschaffen. Freuen auch Sie sich über diese wunderschöne Pfarrkirche! Viel Freude mit der „neuen“ Pfarrkirche Allerheiligen durch die Mitfeier bei den verschiedenen Festen und Feiern der Pfarre, aber auch durch die Teilnahme an kulturellen Aktivitäten in der Kirche.

Bei der Festmesse am 1. November sprach Generalvikar Dr. Erich Linhardt vom Wert und der Wichtigkeit auch kleinerer Pfarren für die Gemeinschaft und für das Leben des Glaubens.

Nach der Predigt setzte Generalvikar Dr. Erich Linhardt vor dem neuen Altar eine Reliquienkästchen bei, die von der ersten Kirchweihe im Jahr 1448 stammte. Sie enthält Reliquien des Grabes Christi, des Grabes Mariens sowie jenem der Jungfrauen Agnes, Margarethe, Agatha, Christine und Konstantia. Danach wurde der Altar mit Weihwasser besprengt und mit Chrisamöl gesalbt. Nach dem Verbrennen von Weihrauchkörnern auf dem Altar an den 5 mit Kreuzen bezeichneten Stellen und dem Weihegebet wurde dann der Altar von Kindern für die Gabenbereitung geschmückt und gedeckt. Die Festmesse gestaltete der Chor von Allerheiligen gemeinsam mit den Kindergarten- und Volksschulkindern unter der Leitung von Frau Elisabeth Koval mit. Den festlichen Einzug und die Agape des Pfarrgemeinderats nach der Festmesse begleitete die Ortsmusikkapelle Allerheiligen unter der Leitung von Obmann Norbert Rössler und Kapellmeister Gerhard Monsberger.